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JOHANN-NESTROY-RING PREISTRÄGER

2007

Schauspieler

Theaterregisseur

EINDRÜCKE

Galerie

„Wenn ich mir mein Leben so anschau, ich glaub‘, ich bin der Herr von Lips.  Ja, ich bin der Lips!“

 

Karlheinz Hackl spielt keine Rolle, wenn er über sein Leben, seinen Werdegang spricht. Da erlebe ich vor allem den Menschen, der ganz nüchtern über seinen Beruf, dessen Höhen und Tiefen nachdenkt. Den Menschen, der sich seiner Zerrissenheit bewusst ist, sich aus diesem Bewusstsein heraus beobachten und erleben kann und so die Möglichkeit erschafft zu wachsen.

 

Im blauen Saphir – „Blau ist meine Lieblingsfarbe, schon immer, seit ich denken kann und außerdem erinnert mich das Blau an die Augen meiner Tochter.“ – in diesem Saphir also, zeichnen sich deutlich Wachstumslinien ab. Die ihm innewohnende, durch das Kristallgitter vorgegebene klare Struktur, wird an seiner Oberfläche sichtbar.

 

Den Stein – nach dem Schleifen gebrochen und die Bruchstellen neu geschliffen – verbinden noch immer diese Wachstumsspuren und bekunden, dass die beiden Hälften einst Eins waren, dass nur geteilt sein kann, was zusammengehört. Der Wunsch nach Fröhlichkeit, Freude und Glück, schwingt ganz deutlich in den Worten Karlheinz Hackls, der wie er andeutet, als Schauspieler wirkt, nicht aber Schauspieler ist. Die Suche, der Wunsch nach dem „Zusammenfinden“ ist allgegenwärtig und die Krankheit, (ausgebrochen, während er den Zerrissenen spielte) hat ihn ein Stück seines Weges begleitet und hat mitgeholfen zu neuen Einsichten zu finden.

 

„Ein bekannter Schauspieler und Lehrer“, so erzählt er, „hat einmal gesagt: ‚ein Schauspieler der probiert ist feige!‘ - ich finde, es ist wichtig zu probieren! Natürlich bereite ich mich auf eine Rolle vor, aber nur mit  Hirn kann ich niemals Leben hineinbringen. Ich muss die Figuren die ich darstelle im Probieren erarbeiten, mich hinein fühlen in die Rolle.“  „Alle Facetten einer Rolle zu enthüllen, sozusagen Einblick in ihre Seele zu geben und dabei meine eigene Persönlichkeit zu behalten, der zu bleiben, der ich bin, das empfinde ich als meine vorrangige Aufgabe.“

 

Die Bühne im Nestroyring für Karlheinz Hackl wird als Buch dargestellt und steht einerseits für seine Vorliebe, Lesungen zu geben und andererseits für die von ihm als wichtig empfundene Grundstruktur, die das Buch einem Bühnenstück verleiht.

 

Das Buch scheint über dem Ring zu schweben, gehalten nur von zarten goldenen Fäden, die zu einem organischen Geflecht verschmelzen, das über das Buch und aus ihm herauswächst. Phantasie, Intuition, Interpretation symbolisierend, umfließt es die beiden Saphirhälften und deutet darauf hin, dass in der Hingabe das Vermögen zur Ganzwerdung oder Vollendung liegt.

 

Da blitzt Freude und das flüchtige Gefühl von Glück in den unzähligen Facetten eines kleinen Diamanten auf, der in das Geflecht eingearbeitet ist, das Licht einfängt und wiedergibt als würden alle erhebenden Momente in ihm für immer gespeichert sein und sich in einem funkelnden Feuerwerk mit der Gegenwart verbinden, um in die Zukunft zu leuchten.

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